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Verborgene Geheimnisse einer
alltäglichen Welt

Die Bonner Künstlerin Margrit Romberg, bekannt als Malerin, hat sich verstärkt der Fotogratie zugewandt.

Ging es in ihrer bisherigen künstlerischen Arbeit um die Darstellung einer individuellen Mythologie mit privaten Chiffren, so hat sich ihr Blick auf einen neuen künstlerschen Aspekt verlagert. Der Rohstoff der schöpferischen Produktion war in der Malerei ideeller Natur, bei ihren fotografischen Arbeiten ist es der alltägliche Gegenstand aus dem sie neue Bilder entstehen lässt. Ihre Motive findet die Künstlerin unter freiem Himmel. Sie fotogratiert auf Feldern mit Folien verschnürte Heuballen oder Eisenelemente auf Baustellen, also alltägliche Gegenstände, die man 1000 mal gesehen hat. Doch erst die Vergrößerung mit unterschiedlichen Belichtungszeiten und die Fokussierung auf einen kleinen Bildausschnitt, die Reduzierung aut eine vorwiegend schwarzweiße oder monochrome Farbgebung, eröffnet eine neue poetische Dimension. Das Banale, Alltägliche entschwindet. Damit gibt die Künstlerin den Blick in eine transparente und manchmal meditative Welt frei. Letzteres erreicht sie besonders durch die Spiegelung des Gegenstandes in mehreren Fotos.

Margrit Rombergs Vergröberungen lassen Assoziationen mit ganz neuen Inhalten zu, die dem eigentlichen Gegenstand nicht mehr entsprechen: die Madonna, die aus der Höhle tritt, ein Stierkopt oder eine Burg. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, auch nicht im erotischen Bereich.

Das Auge der Künstlerin findet immer wieder einen neuen Blick in eine andere Welt.

Stefanie Bornheim-Prang, Kunsthistorikerin